Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde, liebe Haupt- und

Ehrenamtliche, wir freuen uns sehr, dass Sie trotz der heißen Temperaturen so zahlreich

heute erschienen sind und vor allem, dass das Thema Ehrenamt offensichtlich Ihr Interesse

geweckt hat.

Wir haben heute die Ehre, gemeinsam das Thema Ehrenamt in der Hospiz- und Palliativversorgung

mit Ihnen zu besprechen und zwar eben gemeinsam aus der Perspektive des Ehrenamtes und der Forschung.

Was erwartet Sie konkret heute? Wir möchten Ihnen zeigen, was sich in der Presse in den letzten Jahren getan hat,

welche Themen interessieren uns, welche Herausforderungen begegnen wir, sowohl überregional als auch natürlich bei uns in der Region

und wir möchten Ihnen die Frage beantworten, was ist Ehrenamt eigentlich?

Der Schwerpunkt unseres Vortrags liegt darauf, welche Wirksamkeit hat Ehrenamt,

sowohl auf die Patientinnen und Patienten als auch auf die Angehörigen und natürlich die Ehrenamtlichen selbst.

Und zu guter Letzt möchten wir einen Blick über die nationalen Grenzen hinwegrechten und Ihnen auch berichten,

was international im Ehrenamtlichen Bereich passiert.

Nun zum Pressespiegel. Sie sehen hier ein paar Ausschnitte aus Presseartikeln aus dem Jahr 2017, 2018 und 2019.

Sie sehen einmal den hohen Bedarf an Ehrenamtlichen, nämlich dass mehr ehrenamtliche Sterbbegleitung gewünscht wird

und auch möglich ist. Das hat auch die Verbundstudie des Deutschen Hospizium Palliativverbandes gezeigt,

die als Ergebnis hatte, dass 17% der Befragten sich prinzipiell vorstellen könnten, ein hospizliches Ehrenamt auszuüben.

Sie sehen auch unter den Schlagworten, jeder stirbt, warum berätten wir nicht darüber, dass immer noch wenig darüber geredet wird

und es eine hohe Notwendigkeit hat, dass das Sterben in unsere gesellschaftlichen Mittel kommt.

Und natürlich sehen Sie es an mir, dass Junger Ehrenamt, also der Wandel unserer Gesellschaft, eine hohe Notwendigkeit,

dass zusätzlich zu dem bestehenden Ehrenamt, das weiter ausgebaut, weiter gefördert wird,

auch die junge Generation mit aktiviert wird und mit motiviert wird, in diesem Bereich tätig zu werden.

Ja, und bei uns hier in der Region schaffen es Hospiz- und Palliativthemen leider nur selten in die Presse zu kommen.

Da meckern wir immer ein bisschen. Hier zum Beispiel wurde die Broschüre über das neue Netzwerk Hospiz- und Palliativversorgung in Erlangen

Höchstern Landkreis präsentiert. Wenn Sie Interesse daran haben, haben wir sie auch hier ausliegen.

Und wenn natürlich so etwas Wichtiges passiert, der Prof. Oskar hat es gerade erwähnt, dass zwischen dem Uniklinikum hier in Erlangen

und dem Hospizverein ein Kooperationsvertrag geschlossen wird, dann kann die Presse auch nicht umhinden.

Aber um das wichtige Thema Ehrenamt und Ehrenamtsgewinnung lesen wir leider selten.

Und hier seht ihr noch einen Artikel aus meinem Heimatverein.

Auch für, stellvertretend für ganz viele mittelstränkische Hospiz-Tage, die jedes Jahr stattfinden, war der Hospiz-Tag 2017

bei uns in Fürn angesiedelt mit dem Thema, dass Sterben vormann. Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben,

aber den Tagen mehr leben. Letztes Jahr war der mittelstränkische Hospiz-Tag in Eckenthal und dieses Jahr dürfen wir uns auf einen schönen Tag in

Nürnberg freuen. Nachdem Sie nun einen Eindruck davon gewonnen haben, was uns medial bewegt, welche Themen, und Sie sehen auch, dass es ein hohes

gesellschaftliches Interesse für das Ehrenamt in der Hospiz- und Palliativversorgung, möchten wir uns nun der Frage widmen, was ist Ehrenamt eigentlich?

Und wenn wir von Ehrenamt sprechen, sprechen wir immer von dem Ehrenamt in der Hospiz- und Palliativversorgung, auch wenn wir manchmal nur den Begriff

Ehrenamt verwenden.

Ja, also diesen Begriff ist zu sagen, dass Ehrenamt schon sehr, sehr alt ist. Das gab es schon in der Antike. Und damals war es wohl sehr

selbstverständlich, dass man das Bedürfnis hatte, aber auch fast die Verpflichtung hatte, zum Gemeinwohl, zum allgemeinen Wohl etwas beizutragen.

In unserer Zeit heute verwenden wir das Wort Ehrenamtlich oder Ehrenamt eher im Zusammenhang mit bürgerlichem Engagement, wird fast als Synonym verwendet,

oder auch gesellschaftlichem Engagement. Und es gibt ja immer so Begriffswandlungen und wir sind mittlerweile auch da, dass das Englische immer so ein

bisschen überschwackt, die Volunteers, die Freiwilligen, also auf den französischen Begriff eigentlich zurückzuführen, wird häufig verwendet.

Ich muss ganz persönlich sagen, ein Ehrenamt, finde ich einen sehr viel schöneren Begriff dafür. Und auch, wenn wir in das Ehrenamt-Hospiz-Arbeit gucken,

haben wir im Moment einen Wandel, der glaube ich jetzt allgemein würdig ist. Wir hatten in den Anfängen immer den Begriff des Hospizhelfer, der Hospizhelferin,

das war nämlich fast immer Frau, zu einem moderneren und zeitgemässeren Hospizbegleiter, Hospizbegleiterin.

Wie wird Ehrenamt jetzt definiert in Europa? Sie sehen hier Merkmale aufgeführt, auf die sich sechs Experten aus unterschiedlichen Ländern aus Europa

einigen konnten. Ehrenamt ist eine freiwillige Tätigkeit, das heißt, sie geht nicht mit einer Verpflichtung einher, nicht mit einem Pflichtgefühl und wird auch nicht

motiviert durch eine finanzielle Bereicherung wie eine Entlohnung. Die Tätigkeit kommt dem Einzelnen zugute, aber auch der Gemeinschaft, also der Gemeinde und natürlich

der Gesellschaft ganzheitlich. Es dient der Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen und ist abzugrenzen von dem Bereich der Familie, auf das ich später

nochmal genauer eingehen werde. Es beabsichtigt die Lebensqualität sowohl der Erwachsenen als auch der Kinder, die mit lebenslimitierenden Erkrankungen betroffen sind, zu verbessern

und natürlich auch deren Angehörige und Freunde. Sie sehen hier vorne ausgelegt die Ehrenamtkater, vielleicht kennen einige von Ihnen die Kater zur Versorgung sterbender und